Zwölfeläuten
Schwank von Heinz R. Unger
Premiere: 30. Oktober 2002
Ein steirisches Bergdorf im Vorfrühling 1945. Das dritte Reich liegt in den letzten Zügen, die Russen stehen schon in Ungarn, und die Parteigenossen der ersten Stunde geraten in eine weltanschauliche Krise. Mit der Partisanenbekämpfung an der Heimatfront wills nicht so recht klappen, wer bis jetzt nicht in den Krieg ziehen musste, wird sich ihm zu Hause schon gar nicht stellen. Ortsgruppenleiter und Ortsvorsteher habens schwer in diesen Zeiten. Mit ein paar alten Männern, verstärkt gerade noch durch Pfarrer und Dorfdepp, ist sowieso kein Staat zu machen. Und eine Front schon gar nicht. Und zu allem Überfluss gewinnt bei den bis jetzt so braven Nazis Bauerschläue die Oberhand, und keiner wills ich mehr was sagen lassen. Gegen eine Mauer gespielter Naivität und verstockten Schweigens, rennt auch ein respektabler Kreisleiter vergebens an. Der stösst bei seiner Untersuchung auf himmelschreiende Ungereimtheiten. Es riecht sogar nach Hochverrat. Aber aus diesen bauern ist nichts herauszukriegen. Zuerst wird der traurige Haufen nicht einmal mit ein paar Banditen fertig und lässt die SS in einen Hinterhalt der Partisanen laufen, die sich schließlich vielleicht sogar im Dorf verstecken, und dann verschwindet auch noch die Glocke aus dem Kirchturm, einen Tag, bevor sie eingeschmolzen werden soll, für Führer und Sieg...
Weitere Aufführungen:
Aufführungen bis 17. November 2002
Eine Produktion der Spielgemeinschaft des Theaters Holzhausen